Sonntag, 22. April 2012

Unterwegs in Bali No. 15



Alleine reisen hat viele Vorteile: Bis um morgen um halb vier ein spannendes Buch fertig lesen, ohne den anderen beim Schlafen zu stören. Genau dann genau das zu tun, auf was man genau in dem Moment Lust hat, ohne Kompromisse mit den Wünschen anderer einzugehen. Einfach mal einen oder mehrere Tage nicht reden zu müssen (ausser im Restaurant). Um halb sechs schon im Ozen zu plantschen und dafür den halben Nachmittag im Schatten zu verschlummern. Seinen Gedanken nachzuhängen und Pläne zu schmieden...




Aber manchmal möchte man einfach einen Abend lang zu zweit am Strand sitzen, das Paradies geniessen und über Gott und die Welt philosophieren. Jemanden haben, mit dem man kleine Situationen und Erlebnisse mit einem einzigen Blick kommentieren kann. Der einen aus einer Hängerstimmung reisst oder einen beruhigt, wenn man aus seiner Haut fährt. Jemand mit dem man das Schöne, Fremde, Eindrückliche teilen und über Missgeschicke lachen kann, bis einem der Kiefer schmerzt. Entscheidungen teilen und sich auch einfach mal der Führung eines anderen überlassen zu können...





Alleine zu sein, ist intensiv - im Guten wie im Schlechten. Und ein bisschen habe ich eine gute Gemeinschaft (die auch Zeit zum Alleinsein zulässt) vermisst. Das gestehe ich mir nach 29 Jahren Leben und drei Wochen Bali gerne ein. Und das will etwas heissen, war ich doch immer stolz darauf, alleine unterwegs zu sein. Diesen Sonderstatus brauche in Zukunft nicht mehr (auch wenn ich nicht ausschliessen will, mir ab und an wieder ein paar Tage nur für mich alleine zu gönnen).








PS: So märchenhaft wie dieses kleine Traumhüttchen aussah, so albtraumhaft waren seine Konsequenzen: Eine von Meisterhand geplante Bettwanzenattacke über drei Nächte verteilt und subtil genug, dass die Stiche erst nach Verlassen der Insel auftauchten (sprich, es für einen Racheakt an den Krabbelviechern zu spät war). Oh weh mir! Nach einem 21-stündigen Heimflug sah ich aus, wie etwas, das durch einen Mähdrescher geflutscht und hinterher dreimal überfahren wurde... Füsse, Beine, Hände, Arme und Rücken übersäät von knutschroten, höllisch juckenden, heissen Stichen, die meine Selbstbeherrschung eine Woche lang auf eine knallharte Probe stellten (in der Nacht aufwachen, weils so weh tut und NICHT kratzen? Das ist was für Fortgeschrittene, meine Lieben!) und meine Eitelkeit noch heute testen (Ich mag Punkte... AUF meinen Kleidern, nicht NEBEN meinen Kleidern!).

Es prüfe also, wer sich hinlegen will, ob das Zimmer nicht schon von Bettwanzen bewohnt wird! Der Service-Public-Teil sei hiermit abgeschlossen ;).

PPS: Mehr Bali gibts hier!



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2 Kommentare:

janine hat gesagt…

...die Sommersprossen!!!<3

Unknown hat gesagt…

ja, die sommersprossen haben floriert unter der äquatorsonne! ;)