Montag, 12. November 2012

Im Visier

 (Bild via Etsy)
 
Dies ist eine Geschichte bösen Überraschungen, 
welche gut versteckt im Kleingeschriebenen lauern. Willkommen beim Flugspecial der Swiss: 2x zahlen, einmal fliegen.

Meine Lieben, während meine kleine Ecke hier im Internet grundsätzlich ein Ort der Lebensfreude, der Hoffnung und des guten Dinge ist, muss ich mir heute etwas Luft verschaffen in Sachen Swiss, die mich meine Flüge diesen Sommer teuer bezahlen liess. Und seither meine eingeschriebene Beschwerde einfach ignoriert. Laut diesem Tagesanzeiger-Artikel hier bin ich nicht die einzige. Aber lest doch selbst:

„Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen,“ schreibt sich unsere helvetische Fluggesellschaft Swiss gross auf die Flügel (und Werbeplakate). Und, oh, wie sie einen Unterschied machen! Wie schade nur, dass es sich dabei vornehmlich um in den AGBs verborgene Klauseln handelt, wie dieser hier:

Die Swiss storniert Ihren Passagieren automatisch 
und ohne Benachrichtigung alle Folgeflüge, 
wenn diese ihren Flugplan nicht in der gebuchten 
(und bezahlten!) Reihenfolge fliegen. 


Bezahlte Flüge einfach storniert? #autsch!
Mir ist genau das diesen Sommer passiert: Ich konnte meinen Flug nach Griechenland nicht wie geplant wahrnehmen. Da ich der Meinung war, mein Ticket nicht umbuchen zu können, kaufte ich mir (ganz selbstverantwortungsbewusst) ein weiteres Hinreiseticket. Zwei Wochen später, am Vorabend des Rückflugs von Athen zurück nach Zürich, dann der Schock. Beim online Check-in funktionierte mein Code nicht. Nach stundenlangen Verhandlungen mit dem Kundencenter (welches mich bei jedem 'Hold' aus der Leitung kippte) und ungefähr zwei Litern verlorenen Tränen ob der Ungerechtigkeit, war ich gezwungen, ein weiteres Flugticket zu kaufen. Und zwar für den exakt selben Rückflug, den ich schon einmal gebucht UND bezahlt hatte. Aus Kostengründen war es gar ein Retourticket mit einem für mich nutzlosen Rückflug nach Athen.

Der kleine Unterschied zwischen 
#günstigen Flügen und #billigen Geschäftspraktiken
Laut dem Beobachter-Bericht der Juni-Ausgabe '12 und dem Tagesanzeiger-Artikel von heute bin ich nicht die einzige verärgerte Swiss-Passagierin, der durch solch kundenfeindliche Taktiken ein unnötig teures Ferienvergnügen eingebrockt wurde.

Nun verstehe ich, dass Fluggesellschaften in Zeiten der Günstigflüge gut kalkulieren müssen. Aber wegen nicht eingehaltener Reihenfolge alle schon bezahlten Folgeflüge zu stornieren und seine Kunden zweimal zur Kasse zu bitten, ist einfach nur Abriss. Wen kümmersts, ob ich im Flugzeug sitze oder nicht, solange ich mein Ticket bezahlt habe?! Es ist, wie der Beobachter treffend verglich, wie wenn ein Restaurant mir bei einem 5-Gang-Menü die restlichen Gänge verwehren würde, wenn ich die Vorspeise nicht essen möchte. By the way: Billigfluglinien wie EasyJet führen solche Klauseln nicht... aber die auf grosse Klasse spielende Swiss tuts.

#funkstille Goliath schweigt 
Was mich nebst dieser unfairen Geschäftstaktik aber endgültig verärgert, ist die Goliath-Taktik, mit der die Swiss gegen ihre Kunden spielt: Auf meine eingeschriebene, schriftliche Beschwerde (an die offizielle Rückmeldungsadresse für "Lob und Kritik") mit der Forderung nach (zumindest) einer Rückerstattung der Flughafentaxen und Treibstoffzuschläge der nichtgeflogenen Flüge habe ich nämlich bis heute keine Antwort erhalten. Nada. Nienete. Nix.

Kundenbindung? #fail!
Ich werde in Zukunft einen grossen Bogen um die heimische Airline machen, wann immer dies möglich ist. Schade, eigentlich. Ich wäre gerne Fan von "unserer" Swiss gewesen.



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