Donnerstag, 12. Mai 2011

In Gedanken



Ist es nicht interessant zu bemerken, wie wir manche Dinge einfach annehmen können, weil sie sich in uns echt und wahr anfühlen, während wir bei anderen gleich in eine skeptische, vorentschuldigende Abwehrhaltung verfallen? 

Schenkt mir jemand ein Kompliment zu meinen Texten, nehme ich das mit einem Lächeln entgegen und fühle mich bestätigt. Bei einem anerkennenden Wort zu meinem Aussehen hingegen, muss ich an mich halten, um nicht gleich mit einer fünfseitigen Liste an Kleingedrucktem herauszurücken, die besagt, dass ich aber von Montag bis Mittwoch vor 8 Uhr überhaupt noch nicht so aussehe und wenn ich vergesse meine Wimpern zu schminken und von der Seite die grosse Nase und überhaupt, der Hals aber danke aber eigentlich sinds nur der Lidschatten, das schöne Kleid und das schummrige Licht und überhaupt das Bild war bloss ein gutes, so sehe ich ja nicht in jeder Sekunde aus und bitte sei nicht enttäuscht, wenn du mich mal im falschen Moment anguckst...STOPP.

Schrecklich!

Ich gelobe hiermit Willen zur Besserung und will darauf vertrauen, dass der Rest von mir mich auch in meinen weniger schönen Momenten weiterträgt.



Geht es euch mit irgendetwas ganz ähnlich?
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3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

oh ja...kenn das nur zu gut. ist zum augenverdrehen...aber wir lernen hoffentlich noch und nehmen dankbar und mit einem lächeln an:) liebe grüsse, claudia*

Priska hat gesagt…

... ich finde mich absolut P.E.R.F.E.K.T!!!
Besonders aktuell mit drei Pickel auf der Wange und den komisch in alle Richtungen stehenden Haare...
:)*

Reto hat gesagt…

auf jeden fall. wo wir uns verletzlich fühlen kommen komplimente nur lauwarm an, kleine spitzen jedoch verwandeln sich in eiszapfen, direkt ins herz gefahren. meine fragile seite ist dort, wo's um mein durchsetzungsvermögen geht.