(Bild via We heart it)
Dieses Thema läuft mir derzeit über den Weg, wo immer ich hingehe: die Pornographisierung unserer Gesellschaft und deren Auswirkungen.
Am Donnerstag war ich mit ein paar Freundinnen an einem Vortrag von Natasha Walter, einer englischen Feministin, die mit "Living Dolls: The Return of Sexism" die Folgen davon für Frauen aufzeigt. Und am Samstag las ich im Magazin des Tagesanzeigers das Geständnis eines amerikanischen Journalisten, David Rothbart, der beschreibt (Originalartikel in Englisch),wie sein Internetpornografiekonsum seine Beziehungen und sein Sexleben mit "echten" Frauen veränderte.
Das Ganze ist ziemlich ernüchternd und erschreckend. Es scheint, als wären wir als Gesellschaft auf dem Weg, uns zu Objekten zu machen und die Fähigkeit, echte Gefühle und Bindungen aufzubauen und zu unterhalten zu verlieren. Nicht nur in Beziehungen, sondern überhaupt...
Was bleibt, ist Einsamkeit und Sehnsucht, nach etwas, das uns immer weiter entgleitet, je mehr wir unsere eigenen Wünsche, Ideen und Träume mit dem ersetzen, das uns Marketingmenschen weltweit einflüstern, sei die wahre Freiheit - jederzeit und überall (und wer nicht mitspielt ist prüde, frigid und verklemmt). Wie wenn sich leidenschaftlicher, ausgelassener, glückseeliger, überraschender, vertrauter Sex oder Beziehungen im Allgemeinen damit erreichen liessen, auf irgendwelche dubiosen Seiten zu klicken, sportlich-artistische Höchstleistungen zu absolvieren oder jederzeit top zurechtgemacht (kamera-)bereit zu sein...
Ich hoffe fest, dass unsere Sehnsucht stark genug bleibt, damit wir unsere eigenen Antworten und unser eigenes Glück finden (wie auch immer das aussehen mag) und nicht zu einem traurigen Haufen einsamer Konsumenten verkommen.
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ich bin auch sehr pro "sehnsucht stark genug"! der tagi-artikel war eine happige lektüre. traurige schlüsse, die die herren da ziehen mussten.
AntwortenLöschenallerdings. aber immerhin hatten sie ja schon eine einsicht. das lässt doch hoffen, nicht? *positivbiszumendeist*
AntwortenLöschengenau. die hoffnung stirbt auch hier zuletzt und hoffentlich gar nicht.
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